Blickfeld: Do Not Feed the Monkeys

Die Macher des Adventures „Dead Synchronicity“ wollen in ihrem neuen Spiel, einer Art Überwachungs-Simulation mit Adventure-Elementen, den Voyeur in uns wecken. Klingt stark nach Blickfeld. 

In dem Spiel mit dem schrägen Namen sitzen wir als neues Mitglied des „Primate Observation Club“ in unserer Wohnung vor dem Rechner mit einer Überwachungssoftware und starren auf einzelne Kameras, den sogenannten „Käfigen“ der menschlichen Probanden, die per Zufall ausgewählt wurden.

Unser Auftrag ist es, die uns zugewiesenen Räume und die Menschen darin zu beobachten, alles wichtige zu notieren, in dem wir es anklicken und dann dem Club Bericht erstatten und Fragen beantworten, z.B. den Namen der Person in Kamera 1 oder den Standort von Kamera 2. Dafür bekommen wir Geld. Die Kameras kosten Geld. Eine Art Clubmitgliedschaft zwingt uns pro Woche zusätzliche Kameras zu kaufen. Das heißt pro Woche haben wir mehr zu überwachen und somit steigt der Stress, denn die Spielzeit läuft unaufhörlich weiter.

Mit zunehmender Anzahl der zu überwachenden Personen wird es somit schwieriger den Alltag unter Kontrolle zu halten. Das Geld ist ständig knapp, wir müssen Miete zahlen, Essen kaufen, schlafen und auf unsere Gesundheit achten. Man muss abwägen, ob man jetzt zum Kühlschrank, zur Wohnungstür oder zum Einkauf gehen kann, ohne etwas zu verpassen. Irgendwann ertappt man sich dabei, lang nicht mehr auf Telefon- oder Türklingeln geachtet zu haben.

Die angeklickten Objekte in den Räumen oder den Sprechblasen landen als Suchbegriffe in unserem Notizblock und können nachrecherchiert werden.

Die wichtigste Regel des Clubs lautet „Do Not Feed the Monkeys„. Also nicht einmischen. Doch wie ist das mit Regeln? Genau. Und so steht es uns frei, ob wir die Menschen nur beobachten oder ob wir uns in deren Leben einmischen wie Hauptmann Gerd Wiesler in Das Leben der Anderen. Da uns die Aufträge vom Club zur Recherche in Zeitung, Internet und per Telefon zwingen, stoßen wir unausweichlich auf eine Menge an Informationen. Und damit wird es schwer, nur zu beobachten. Denn die Sucht, mehr herausfinden zu wollen wird steigen, die Sucht nach all den kleinen, privaten Details. Wir können die recherchierten Kontaktdaten verwenden und die Personen in den Kameras anrufen, wir können mit ihnen chatten oder ihnen Nachrichten zukommen lassen. Ebenso dem Umfeld der Personen. Und so können wir gewollt oder ungewollt kleine Kettenreaktionen und Katastrophen auslösen. Für jeden der Räume gibt es mehrere Lösungen bis der Fall vom Club geschlossen wird.

Do Not Feed the Monkeys ist eine Art Voyeur-Simulation mit Point & Click Interface und weckt mit dem Pixel-Comic-Stil Erinnerungen an Mad TV, das möglichst schnelle Wechseln zwischen Kamera, Recherchenotizen und Browser erinnert an Papers, Please, Recherche und das Ziehen der Schlüsse an Orwell. Eine gute Mischung. Ein Spiel für das Blickfeld.

Das Spiel ist seit Oktober bei Steam erhältlich und inzwischen auch bei GOG.

 

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