Blickfeld: Neofeud

Manchmal muss es etwas Handgemachtes sein, etwas Unpoliertes, etwas, das selbst für ein Indie-Spiel chaotisch, überborden und inkonsistent aussieht. Neofeud ist so ein Spiel.

Ich habe den allergrößten Respekt vor jemandem, der ein Spiel von Anfang bis Ende in Eigenregie entwickelt. Christian Miller, der Mann hinter Silver Spook Games, hat das mit Neofeud getan. Selbst geschrieben, gemalt, produziert und veröffentlicht. Heraus kam ein wildes Point & Click Adventure, bei dem zunächst der eigenwillige Stil auffällt, der das Spiel sehr „handgemacht“ aussehen lässt. Vielleicht gewollt, vielleicht weil es nicht anders ging.

Doch irgendwie passt es zu der dystopischen Zukunftsvision, die uns Miller hier präsentiert, in der die Menschen empfindungsfähige Roboter geschaffen haben, nur um die meisten davon wieder aus der Gesellschaft zu verstoßen. Filme wie Blade Runner, District 9 oder Elysium sind eindeutige Inspirationsquellen. Dazu kommt eine gehörige Portion Gesellschaftskritik und Unmengen an Referenzen der Gaming- und Pop-Kultur.

Wir spielen den Ex-Cop Karl Carbon, der entlassen wurde, weil er den Befehl missachtet hat, einen unbewaffneten, empfindungsfähigen Humanoiden zu erschießen. Jetzt schiebt er als Sozialarbeiter seinen Dienst in den Ghettos und hilft den Eugenics, der erwähnten Kreuzung aus Roboter und Mensch. Im Laufe der Geschichte kommt er hinter eine Verschwörung, deren Aufdeckung das gesamte Gesellschaftsgefüge zum Einsturz bringen kann. Zum Einsatz kommt ebenfalls Karls kybernetischer Arm, der zum Lösen von Puzzles verwendet wird. Auch gibt es Action-Passagen, in denen ordentlich Blei verschossen wird.

Der Entwickler Christian Miller ist ein sehr frequenter Twitterer und so bin ich auf das Spiel aufmerksam geworden. Zunächst habe ich es abgetan, da mir der Stil nicht zusagte aber seine „Werbe-Kampagne“ zog und pflanzte mir die Idee in den Kopf, dass das Spiel doch ganz amüsant sein könnte. Und der Tag wird kommen, an dem es etwas Handgemachtes sein muss, etwas Unpoliertes, etwas, das selbst für ein Indie-Spiel chaotisch, überborden und inkonsistent aussieht. Wenn es so weit ist, werde ich berichten, wie sich Neofeud spielt.

Bis dahin kommt es auf die Blickfeld-Liste.


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Quellen:

Ein Gedanke zu „Blickfeld: Neofeud

  • 2. Februar 2018 um 21:27
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    Das sieht … interessant aus. Ich warte aber erst mal auf Deinen Bericht.

    Antwort

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