Atari kauft MobyGames – Ist das das das traurige Ende einer der größten Quellen für Videospielgeschichte?

Wenn ein Konzern eine riesige, freie Datenbank kauft, die von vielen Leuten aus der Games-Branche genutzt wird, verheißt das erst mal nichts Gutes. Wir können nur auf das Beste hoffen.

MobyGames ist wie IMDB für Videospiele. Eine riesige Datenbank, voll mit Informationen zu fast 300.000 Spielen von über 300 Plattformen aus den letzten Jahrzehnten. Screenshots, Artwork, Credits, Box-Art, Marketingmaterialien, Editionen, internationale Veröffentlichungen, Kritiker-Rezensionen, Spieler-Rezensionen und Trivia.

Nun wurde diese wichtige Quelle bezüglich Videospielgeschichte von Atari gekauft.

Romantiker werden beim Klang des Namens vielleicht noch in Verzückung versetzt, der aktuelle Konzern hat aber nichts mehr mit dem ursprünglichen Pionier der Videospiel-Branche zu tun. Dieses Firmenkonstrukt ging aus dem französischen Spieleentwickler Infogrames hervor, welcher mit der Übernahme von Hasbro 2001 auch die Namensrechte für Atari erhielt. Seit 2003 nennt sich dieser Konzern nun Atari und hat nach mehreren Umstrukturierungen, Besitzwechseln und Neupositionierungen nicht immer den Focus auf Spiele behalten können. Schon gar nicht auf das Erbe, das mit dem Namen einhergeht. Ich sage nur Kryptowährung.

„The MobyGames community has played a sustained and important role in the documentation, celebration and preservation of video games and supporting MobyGames allows us to give back to the community, and contribute to its growth and success. It’s important to Atari that MobyGames retains every bit of its integrity, and we’re committed to supporting the site in ways that improve the experience for both contributors and users.“ – Wade Rosen, Atari CEO

Jeremiah Freyholtz, der seit Jahren für MobyGames verantwortlich ist, klingt zuversichtlich, dass die finanzielle Unterstützung von Atari der Seite gut tun wird.

„In Atari, MobyGames has found a partner that will provide the investment and support we need to complete long-planned site improvements. I am confident this transition will allow MobyGames to remain an important community-driven project, and that Atari’s involvement best positions us for long-term stability and success.“ – Jeremiah Freyholtz, MobyGames

Man kann es nur hoffen.
Das solch ein Einstieg eines Konzern eine Datenbank durchaus erhalten kann, zeigt der Kauf von IMDB durch Amazon 1998. Jedoch ist wahrscheinlich wie bei IMDB auch bei MobyGames damit zu rechnen, dass nicht mehr alle Informationen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Gold Accounts und Abonnements … ich erwarte euch.

Ob der Kauf wirklich das traurige Ende einer der größten, freien Quellen für Videospielgeschichte im Internet markiert, wird die nahe Zukunft zeigen.

 


Quellen:

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